BAGGEWACKELER Bockenauer Protokoller Höling nimmt Bundespolitik ins Visier und spart auch die Lokalprominenz nicht aus

 

Die Gardemädchen eröffneten das Programm der Prunksitzung.
Foto: Reinhard Koch

 

BOCKENAU - (rko). War das eine grandiose Sitzung der „Baggewackeler, in der mit 700 Narren völlig ausverkauften „Baggewackeler-Arena“. Sitzungspräsident Jürgen Klotz schwang souverän das närrische Zepter und moderierte ein knapp sechsstündiges Programm, das die Narren von den Stühlen riss. Das fing schon an mit dem eleganten Tanz, der unentbehrlichen Gardemädchen und der Präsentation des „Baggewackeler“-Maskottchens, in dessen Haut Vorsitzender Andreas Klosheim schlüpfte.

Mit Auto in den Graben

„Er ist wieder da und das finden wir ganz toll“, freute Jürgen Klotz der Auftritt von Helmut Höling als „Chef des Protokolls“, nach dessen Auszeit auf der Baggewackeler-Bühne. Was der in der Bütt abzog, war erste Sahne. Er nahm die Edathy-Affäre und den Zustand bei der Bundeswehr ins Visier, kritisierte unter anderem die Windkraftpolitik des Landes, streifte kurz die Stadtpolitik Bad Kreuznachs und packte natürlich dörfliche Gegebenheiten aus. Er erzählte über Robbie Höths Erfahrung mit dem Bus, als er statt in Bockenau in Feilbingert landete oder über Volker Schöfflings Missgeschick, als er mit seinem Auto in den Graben rutschte. Höling wünschte Michael Scharwath und Otmar Georg wieder einen Sitz im Gemeinderat, denn wer soll denn künftig die „Erbsesupp beim Neujahrsempfang koche un de Spießbrode mache?“

Als die beiden besten „Baggewackeler“ fühlten sich Torsten Werner und Julia Gäns, nachdem sie einen Skandal im Elferratt und um Klosheim sängerisch aufdeckten.

Wunderschön präsentierte die Tanzgruppe „Underestimation“ die Hits „Tabaluga“ und „Lilly“, das wunderschöne Wesen aus Eis. Thomas Dockendorff und Jutta Peitz gelten als das Traumpaar in der Faschingszeit. Was beide an Infos aus der Dorfkneipe zum Besten gaben, war köstlich. Sie deckten auch auf, warum die Baggewackeler in Bockenau einen Dönerladen verhinderten.

Eine klasse Vorstellung gelang der Tanzgruppe „Kaleidoskop“, „so richtig verrückt und abgefahren“, wie Jürgen Klotz bemerkte. Und dieses Attribut passt auch zu „Talentfrei“, eine Tanzgruppe, die „mit Schliff und mit Freude die Narrenbühne eroberte“.

Auf Thomas Dockendorffs „Docky Spezial“ wartet die närrische Schar, denn dann werden die Lachmuskeln arg strapaziert. Er erzählte auch wieder von seinem Geschäft, das sich zur „explosionsartigen Katastrophe“ entwickelte. Und er präsentierte die Hymne auf Bockenau, die er selbst schrieb und die Alex Fink an der Orgel begleitete.

Nico Gäns aus Sponheim hatte seinen beeindruckenden Auftritt als katholischer Pfarrer, Stefan Persch (Niederhausen) fegte über die Bühne als stimmungsvoller Partysänger und Isabell Kessel (Rehbach) vereinnahmte live die Massen unter anderem mit Songs von Amy Winehouse.

Franziska Höth zeigte sich erneut als graziöses und perfektes Funkenmariechen, ehe die beiden Staudernheimer Erich Fett als „Ein Gratulant“ und Erika Bodtländer in der Rolle des „Marieche“ Familiengeschichten präsentierten. Stimmung pur garantierten „Piff, Paff und Alex“ (Michael Pfeifer, Markus Hay und Alex Fink) mit ihrer Hüttengaudi.

Perfekte Choreografie

Und eine sensationelle Show lieferten, wie in jedem Jahr, die „BaBaBo´s“, das „Baggewackeler Ballett“, ab. Dieses Mal hatten Petra Messer und ihr Team den „Kleinbahn-Express“ von Bockenau aus in Bewegung gesetzt. Neben der perfekten Choreografie und den Lichteffekten waren es die Kostüme, die große Beachtung verdienten. Der Stimmungspegel stieg weiter mit der „Las Vegas Show“ der Staudernheimer „Schnoogefänger“. Und die Halle bebte auch beim Tanz des Männerballetts unter dem Thema „Feuerwehr“, ehe es zum Finale aller Akteure kam.